Spezialitäten

Die unbekannte Ausländerin

Orangen

Vor vielen, vielen Jahren war sie noch Chinesin. Kaum zu glauben! Jetzt aber ist sie wirklich eine von uns und hat eine große Familie: die Apfelsine, der China-Apfel, die Orange.

Damals, vielleicht im 20. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung, versüßten ihre Urahnen den Herrschenden des gelben Reiches, dem Kaiser und seinen Beamten, den sogenannten Mandarinen, den Gaumen. Daher vielleicht der Name Mandarine, die süße Frucht mit den vielen Kernen.

Auch die echte Pampelmuse, die Citrus maxima, eine birnenförmige Riesenzitrus, stammt aus dieser Gegend und Zeit. Zusammen mit der Mandarine sorgten sie, gewollt oder als Flugsamen für Nachwuchs. So entstand die Pomeranze, ein innerlich herbes Geschöpf, aber wohl immer sehr anziehend duftend und fein aussehend.
Diese Pomeranze gelang schon vor über 1000 Jahren auf unseren Kontinent. Hier sorgte sie, bei der damaligen wichtigen Gesellschaft, für Aufsehen. Bestaunen konnte man sie gar im Norden in den herrschaftlichen Orangerien. Heute nennt man sie, auf die inneren Werte anspielend: Bitterorange.

Gar noch zeitiger als diese, machte sich die Citrus medica, auf den Weg zu unseren Gefilden. Vom Äußeren ähnlich einer pockenartigen Zitrone, verströmte diese schon ca. im 3. Jahrhundert ihren betörenden Duft. Auch Zitronatzitrone genannt, wurde ihr mit der Pomeranze gemeinsamer Nachwuchs, zur saftigen Zitrone, so wie wir diese heute kennen und viele sie auch lieben.

Erst sehr spät, vielleicht vor 200 Jahren, bekam die Zitrusfamilie den heute so geliebten Nachwuchs. Mandarine und Pampelmuse, schufen wieder einmal die heutige Orange, süß und saftig. Wobei Orange und Orange, wie das so ist in einer Familie, sind nicht gleich.

Hier und dort entstanden im Laufe der Zeit Nachkommen, zwar im Äußerlichen ähnlich, aber von den inneren Werten her total verschieden. Die eine Orange eignet sich bestens zum Verzehr. Die andere will lieber zu einem Saft gepresst werden. Jede Einzelne hat ihre ganz spezielle Reifezeit. Und reif sind sie nicht, wenn sie orange sind, sondern dann, wenn sie reif sind. Denn orange werden sie nur in den Klimazonen, wo es nachts auch einmal kühl wird, sonst bleibt sie einfach äußerlich grün.

Und so hat sich die Familie, mit Planung oder auch nicht, in verschiedene Stammbäume verzweigt. Aber, so wie es sich für eine gute Familie gehört, vertragen sich alle bestens, wenn man sie auf einem Baum vereinen möchte. Dann geben sie ein wunderbares buntes Bild, blühen alle fast zur gleichen Zeit im März/April, welches die Herzen der Betrachter höher schlagen lässt. Und der Duft dieser zarten Blütenpracht macht einfach sinnlich!

Es gäbe noch vieles zu erzählen von der schönen unbekannten Ausländerin, aber wie das so ist mit den Familengeschichten, irgendwann kennt sich keiner mehr so richtig aus, bei der großen Sippschaft.

Mal reinschmecken in die Familie der unbekannten Ausländerin von Mallorca bei Fet a Sóller.

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